01.12.2009

Cocooning



Dieser moderne Begriff des sich Einspinnens, sich aus der Öffentlichkeit Zurückziehens, gewinnt, auch für uns Börsianer, mehr und mehr an Bedeutung. Wir kennen das Gefühl, allein sein zu wollen um endlich mal in Ruhe mit sich und seiner Welt zu sein. Ganze Industrien leben davon. Vom Heimkino bis zur DVD. Vom Kitschroman bis zur Ledercouch. Von Doubleclick bis Facebook. Vivendi, Sony, JoWooD, … wir kennen sie.

Und nun hält Cocooning auch Einzug in Wirtschaftspolitik, Staatspolitik und Energiepolitik.

Unternehmen reduzieren das Working Capital gnadenlos auch trotz der Schmerzensschreie ihrer nachgelagerten Industrien. Energie wird gehortet wie nie, nur um sich gegen einen Ausfall zu wappnen, der wohl deswegen kommt, weil auch andere horten ohne Ende. Ganze Staaten schotten ihre Wirtschaftsräume mehr und mehr ab, halten ihre Wirtschaftsleistung im Lande, ihre Wertschöpfung somit detto. Brasilien, China, Indien. Sie alle wissen ob ihres internen Wachstums, geteilt wird aber immer weniger. Heiliger St. Florian …

Unsere Konsumgewohnheiten haben sich ebenso verinnerlicht. Der Binnenkonsum ist wichtiger denn je. Urlaub im Inland. Hurra. Glücklich jenes Land, das fleissige Sparer hat oder hatte, denn von diesen Reserven lässt sich trefflich konsumieren.

Und weil derzeit Jeder über Dubai schreibt, auch Dubai liefert Beispiele: Ein Business in Dubai zu eröffnen ist beispielsweise nur gestattet, wenn ein lokales Unternehmen zu mindestens 51% daran beteiligt ist. Oder, als Scheich Al Maktoum vor einigen Jahren bemerkte, dass seine männliche vermögende Bevölkerungsschicht zunehmend ihre Millionen bei Besuchen im Ausland in Damen „investierte“, beschloss er kurzerhand, einige „Damen“ (5000 sollen es in Summe gewesen sein) ins Land zu holen um die „Wertschöpfung“ in Dubai zu lassen. Und es funktionierte.

Wie weit binnenwirtschaftliche Abschottung gehen kann sieht man an Afrika. Gerade 4% macht der Binnenhandel in Afrika aus. 96% gehen nach, oder kommen von Aussen. Der Verkehr bleibt unterentwickelt, Kommunikation wird unwichtiger, Wettbewerb wird von Aussen diktiert. Das Land verödete sein intellektuelles Potenzial, flüchtete in Stammesfehden und beginnt erst jetzt, endlos langsam, zu seinen Stärken zurück zu finden.

In Zeiten der Krise und Unsicherheit ist Cocooning ein logischer Reflex. Sobald er zum Fixbestandteil wird, wird es aber gefährlich. Wenn Banken keine Kredite mehr vergeben, Unternehmen nichts investieren, Konsumenten „notsparen“, der Tellerrand den Horizont bestimmt. Japan kippt deswegen schon ganz gefährlich, China geht „seinen“ Weg inzwischen immer selbstbewusster und die Zwei Klassen Wirtschaft ist derzeit ebenso Realität wie bald unsere geteilte Gesellschaftsstruktur. Doch, nachdem uns all dies bewusst ist und wir in der Aktivität trainierte Leading Indicators sind, werden wir uns diesem Trend tatkräftig entgegenstemmen und die Kommunikation und das Miteinander pflegen. Die vorweihnachtlichen Punschstände mögen uns dazu dienen und ihre wichtige gesellschaftliche Rolle bestätigen. Und, ach ja, fast vergessen, die ORF Ski- Challenge ist bereits zum Download im Internet …



01.12.2009

Cocooning



Dieser moderne Begriff des sich Einspinnens, sich aus der Öffentlichkeit Zurückziehens, gewinnt, auch für uns Börsianer, mehr und mehr an Bedeutung. Wir kennen das Gefühl, allein sein zu wollen um endlich mal in Ruhe mit sich und seiner Welt zu sein. Ganze Industrien leben davon. Vom Heimkino bis zur DVD. Vom Kitschroman bis zur Ledercouch. Von Doubleclick bis Facebook. Vivendi, Sony, JoWooD, … wir kennen sie.

Und nun hält Cocooning auch Einzug in Wirtschaftspolitik, Staatspolitik und Energiepolitik.

Unternehmen reduzieren das Working Capital gnadenlos auch trotz der Schmerzensschreie ihrer nachgelagerten Industrien. Energie wird gehortet wie nie, nur um sich gegen einen Ausfall zu wappnen, der wohl deswegen kommt, weil auch andere horten ohne Ende. Ganze Staaten schotten ihre Wirtschaftsräume mehr und mehr ab, halten ihre Wirtschaftsleistung im Lande, ihre Wertschöpfung somit detto. Brasilien, China, Indien. Sie alle wissen ob ihres internen Wachstums, geteilt wird aber immer weniger. Heiliger St. Florian …

Unsere Konsumgewohnheiten haben sich ebenso verinnerlicht. Der Binnenkonsum ist wichtiger denn je. Urlaub im Inland. Hurra. Glücklich jenes Land, das fleissige Sparer hat oder hatte, denn von diesen Reserven lässt sich trefflich konsumieren.

Und weil derzeit Jeder über Dubai schreibt, auch Dubai liefert Beispiele: Ein Business in Dubai zu eröffnen ist beispielsweise nur gestattet, wenn ein lokales Unternehmen zu mindestens 51% daran beteiligt ist. Oder, als Scheich Al Maktoum vor einigen Jahren bemerkte, dass seine männliche vermögende Bevölkerungsschicht zunehmend ihre Millionen bei Besuchen im Ausland in Damen „investierte“, beschloss er kurzerhand, einige „Damen“ (5000 sollen es in Summe gewesen sein) ins Land zu holen um die „Wertschöpfung“ in Dubai zu lassen. Und es funktionierte.

Wie weit binnenwirtschaftliche Abschottung gehen kann sieht man an Afrika. Gerade 4% macht der Binnenhandel in Afrika aus. 96% gehen nach, oder kommen von Aussen. Der Verkehr bleibt unterentwickelt, Kommunikation wird unwichtiger, Wettbewerb wird von Aussen diktiert. Das Land verödete sein intellektuelles Potenzial, flüchtete in Stammesfehden und beginnt erst jetzt, endlos langsam, zu seinen Stärken zurück zu finden.

In Zeiten der Krise und Unsicherheit ist Cocooning ein logischer Reflex. Sobald er zum Fixbestandteil wird, wird es aber gefährlich. Wenn Banken keine Kredite mehr vergeben, Unternehmen nichts investieren, Konsumenten „notsparen“, der Tellerrand den Horizont bestimmt. Japan kippt deswegen schon ganz gefährlich, China geht „seinen“ Weg inzwischen immer selbstbewusster und die Zwei Klassen Wirtschaft ist derzeit ebenso Realität wie bald unsere geteilte Gesellschaftsstruktur. Doch, nachdem uns all dies bewusst ist und wir in der Aktivität trainierte Leading Indicators sind, werden wir uns diesem Trend tatkräftig entgegenstemmen und die Kommunikation und das Miteinander pflegen. Die vorweihnachtlichen Punschstände mögen uns dazu dienen und ihre wichtige gesellschaftliche Rolle bestätigen. Und, ach ja, fast vergessen, die ORF Ski- Challenge ist bereits zum Download im Internet …