24.12.2009

ATX im Jahr 2010



Das kommende Jahr wird an den Börsen, und damit auch in Wien, wohl spiegelbildlich zu 2009 verlaufen.

Das billige Geld der Notenbanken wird mittelfristig nicht versiegen (die Lehre aus dem Liquiditätscrash in 1930), und die Investoren haben ihre Massstäbe diesem Umfeld angepasst (ist ein KGV von 25 „teuer“, wenn Anleihen bei 3% rentieren?). Zusätzlich werden sehr wahrscheinlich Versicherungen Erleichterungen für die Bewertung von Aktien ermöglicht, was dann eine Sonderkonjunktur an der Börse auslösen müsste, wenn die tiefen Aktienquoten dieser wichtigen Kapitalmarktteilnehmer nach oben gefahren werden. Erfahrungsgemäss sind solche Marktbewegungen markant, aber von kurzer Lebensdauer. Der Anfang von 2010 wird daher wohl noch freundlich bleiben. In diesem Umfeld sind Banken, Versicherungen, selektiv Immobilien und Dividendenwerte bevorzugt. Beta besser nicht untergewichten.

Danach sollte sich ein inflatorischer Trend manifestieren, der durch drei Effekte entstehen wird: 1. Die gestiegenen Rohstoffpreise haben sich durch den Wirtschaftskreislauf durchgearbeitet und werden stärker inflatorisch wirken. 2. Notenbanken werden beginnen, ihre Gelder zurückzuziehen. Das müsste die Kreditnachfrage ankurbeln (sonst verdienen die Banken ja dann kein Geld mehr), und dies erhöht Geldumsatz und Geldmenge. Und 3. Der Konsum hat sich vorerst nicht abgeschwächt, sondern nur Richtung Binnenkonsum verlagert. Statt dem Karibikurlaub geht man eben mehr Essen oder leistet sich sonst was „Kleines“. Die offiziellen Inflationsdaten sind in ihrer Berechnung diesem Wandel aber noch nicht angepasst.

CEE
CEE bleibt für Österreich die Maxime. Diese Region ist noch nicht aus dem Gröbsten heraus. Konzertiertes Handeln wird nochmals notwendig sein, aber auch passieren. Wachstum wird zur Mangelware, und Osteuropas Wachstum ist Europas Chance. Europa muss und wird daher handeln. Diese Wirtschaften, und damit auch Österreich, werden dann endlich auch den langsamen Ausstieg aus der Krise verkünden. Der Druck auf die Unternehmen zur Kostenoptimierung lässt aber sicher nicht nach. Die Entlastung am Arbeitsmarkt wird daher auch in 2010 kaum passieren. Konsuminduziertes Wachstum als ewige Hoffnung.

Notenbanken
Der Spagat der Notenbanken zwischen Rückfahren der Geldinjektionen trotz Schutz der Banken, Fördern der Wirtschaft und Bremsen der Inflation wird ein atemberaubendes Spektakel der Wortakrobaten. Wir werden viel zwischen den Zeilen lesen müssen. Ganz viel.

Inflation
Nachdem sich aber Inflation nicht wegreden lässt, wird das Ergebnis sein: Anleihen unter Druck. In Folge ist dann auch Geld nicht mehr „billig“ zu bekommen, also auch Aktien tendenziell unter Druck. Die fundamentalen Aspekte und insbesondere die Wachstums- chancen der Unternehmen werden es dann sein, die die Selektion der Aktien dominieren, was aufgrund der aktuellen Bewertung die Märkte als „teuer“ enttarnen wird. Pharma, Versorger, Telekom und Technologie müssten dann outperformen.

Und Stock Picking erfährt wieder ein Revival.

Dieser Beitrag stammt aus der BE-Sondernummer "Vorschau 2010/Rückblick 2009", die Sie unter folgendem Link downloaden können: http://www.boerse-express.com/ausblick20...



24.12.2009

ATX im Jahr 2010



Das kommende Jahr wird an den Börsen, und damit auch in Wien, wohl spiegelbildlich zu 2009 verlaufen.

Das billige Geld der Notenbanken wird mittelfristig nicht versiegen (die Lehre aus dem Liquiditätscrash in 1930), und die Investoren haben ihre Massstäbe diesem Umfeld angepasst (ist ein KGV von 25 „teuer“, wenn Anleihen bei 3% rentieren?). Zusätzlich werden sehr wahrscheinlich Versicherungen Erleichterungen für die Bewertung von Aktien ermöglicht, was dann eine Sonderkonjunktur an der Börse auslösen müsste, wenn die tiefen Aktienquoten dieser wichtigen Kapitalmarktteilnehmer nach oben gefahren werden. Erfahrungsgemäss sind solche Marktbewegungen markant, aber von kurzer Lebensdauer. Der Anfang von 2010 wird daher wohl noch freundlich bleiben. In diesem Umfeld sind Banken, Versicherungen, selektiv Immobilien und Dividendenwerte bevorzugt. Beta besser nicht untergewichten.

Danach sollte sich ein inflatorischer Trend manifestieren, der durch drei Effekte entstehen wird: 1. Die gestiegenen Rohstoffpreise haben sich durch den Wirtschaftskreislauf durchgearbeitet und werden stärker inflatorisch wirken. 2. Notenbanken werden beginnen, ihre Gelder zurückzuziehen. Das müsste die Kreditnachfrage ankurbeln (sonst verdienen die Banken ja dann kein Geld mehr), und dies erhöht Geldumsatz und Geldmenge. Und 3. Der Konsum hat sich vorerst nicht abgeschwächt, sondern nur Richtung Binnenkonsum verlagert. Statt dem Karibikurlaub geht man eben mehr Essen oder leistet sich sonst was „Kleines“. Die offiziellen Inflationsdaten sind in ihrer Berechnung diesem Wandel aber noch nicht angepasst.

CEE
CEE bleibt für Österreich die Maxime. Diese Region ist noch nicht aus dem Gröbsten heraus. Konzertiertes Handeln wird nochmals notwendig sein, aber auch passieren. Wachstum wird zur Mangelware, und Osteuropas Wachstum ist Europas Chance. Europa muss und wird daher handeln. Diese Wirtschaften, und damit auch Österreich, werden dann endlich auch den langsamen Ausstieg aus der Krise verkünden. Der Druck auf die Unternehmen zur Kostenoptimierung lässt aber sicher nicht nach. Die Entlastung am Arbeitsmarkt wird daher auch in 2010 kaum passieren. Konsuminduziertes Wachstum als ewige Hoffnung.

Notenbanken
Der Spagat der Notenbanken zwischen Rückfahren der Geldinjektionen trotz Schutz der Banken, Fördern der Wirtschaft und Bremsen der Inflation wird ein atemberaubendes Spektakel der Wortakrobaten. Wir werden viel zwischen den Zeilen lesen müssen. Ganz viel.

Inflation
Nachdem sich aber Inflation nicht wegreden lässt, wird das Ergebnis sein: Anleihen unter Druck. In Folge ist dann auch Geld nicht mehr „billig“ zu bekommen, also auch Aktien tendenziell unter Druck. Die fundamentalen Aspekte und insbesondere die Wachstums- chancen der Unternehmen werden es dann sein, die die Selektion der Aktien dominieren, was aufgrund der aktuellen Bewertung die Märkte als „teuer“ enttarnen wird. Pharma, Versorger, Telekom und Technologie müssten dann outperformen.

Und Stock Picking erfährt wieder ein Revival.

Dieser Beitrag stammt aus der BE-Sondernummer "Vorschau 2010/Rückblick 2009", die Sie unter folgendem Link downloaden können: http://www.boerse-express.com/ausblick20...