21.09.2021

Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld …



Die Wirtschaftsräume kommen aus dem Corona-Loch langsam aber doch heraus. Der globale Wettlauf um die Ziellinie, den wirtschaftlichen Zustand vor SARS-CoV-2 erreicht zu haben, ist voll im Gange. Fast könnte man meinen, egal was es kostet.

Die internationalen Wirtschaftsprogramme haben es wirklich in sich. Die USA machen gerade 4 Billionen US$ locker, um ihrer Wirtschaft auch längerfristig den Stand auf den kurzfristig wackeligen Beinen zu sichern. Massive Programme in Infrastruktur und Grundstoffversorgung ergänzen sich mit globalen Themen der Energiewende und der technologischen Entwicklung im Konsum. China, knapp dahinter, gibt vorerst in die andere Richtung Gas. In Erkenntnis, nicht mehr auf lange Sicht die Konsumgüterfabrik am Globus sein zu können, wird mehr und mehr der Schutzgedanke, die bisher erworbenen Pfründe behalten und absichern zu wollen, sichtbar. Die Immobilienblase Chinas wird mit allen Mitteln (auch trotz Evergrande) geschützt um den Wohlstand gesamt zu erhalten. Technologieunternehmen werden enger an die Brust des Volksrates genommen, um die Lenkungsführerschaft nicht zu verlieren und das allumfassende Wachstumsdiktat, das sich insbesondere am Einkaufsverhalten bei Rohstoffen noch vor einigen Monaten zeigte, hat Sprünge bekommen. Dagegen ist Europa an dritter Stelle mehr mit sich und seiner Inhomogenität beschäftigt. Das was aber den EU-Staaten gemein ist, ist die Tatsache, dass die EZB die Staatshaushalte weiter finanziert. Diese bedienen sich aber auf unterschiedliche Art und Weise dieser Geldschwemme. In erster Linie wird damit vorerst der Status Quo gesichert, die großen Zukunftsprogramme lassen noch auf sich warten.

Was allen diesen globalen Entwicklungen aber eigen ist, ist die Tatsache, dass die Schulden, die man sich gerade aufnimmt, auch wieder irgendjemand bezahlen wird (müssen). Und da geht insbesondere Euroland gerade wundersame Wege:

Es ist offensichtlich, dass die aktuellen Inflationszahlen eine dynamische Mischung aus Unterbrechungen von Transportketten, Energiepreisanstiegen, Chip-Mangel, Konsumfrust und geopolitischen Spielchen bei der generellen Energieversorgung im Umfeld von Klimawandel, Energiewandel und ESG-Druck sind. Dies alles greift stärker in unsere Taschen hinein. Und dies ist natürlich auch den Regierungen bekannt. Das Wohl des/der Einzelnen liegt, insbesondere dann, wenn gewählt wird, zwar im öffentlichen Hauptinteresse, aber manchmal vielleicht doch nicht so ganz. So ist gerade der Energiemarkt gerade Spielplatz vielfältiger staatlicher Interessen und hat die eine oder andere emotionale Bruchstelle gezeigt. So wurde der, aufgrund von Versorgungsängsten und Klimapolitik, massiv gestiegene Gaspreis benutzt, um den Interessen der jeweiligen Finanzminister den Weg zu ebnen. Wie ist das geschehen? Auf den ersten Blick recht einfach, indem man Versorgern eine Rückforderung, die sich auf ein festgesetztes Gas-Preisniveau begründet, verpasst. Quasi, bis hierher und nicht weiter. Dass die Preise, die diese Versorger selbst bezahlen müssen, mittlerweile deutlich höher als der jeweilige eigene Verkaufspreis liegen, ist egal. UK und Spanien sind diesen Weg bereits gegangen. In UK haben deswegen bereits zwei Versorger gedroht ihre Dienste einzustellen. In Spanien hat ein Sturm der Entrüstung zumindest einen Teil dieses Vorhabens gestoppt. Die Tendenz ist aber sichtbar und vorhanden. Ob Gas-, Strom- oder seit Jahrzehnten Ölpreis, der Staat holt es sich zurück. Nicht durch Steuererhöhungen, das wäre zu transparent und offensichtlich für jede Regierung negativ. Aber durch stillschweigende Erhöhung der Lebenskosten und, wenn es nicht direkt geht, so indirekt, durch höhere Belastung der beteiligten Transferunternehmen. So betrachtet, nimmt man wohl auch die öffentlich formulierten Inflationserwartungen anders wahr und vernimmt vielleicht den einen oder anderen schalen Geschmack auf der Zunge dabei.

Es geht eigentlich gar nicht darum zu wissen wer das alles bezahlen wird. Das sind wir Alle. Eh klar. Es geht nur darum, wie wir uns dabei fühlen dürfen.



21.09.2021

Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld …



Die Wirtschaftsräume kommen aus dem Corona-Loch langsam aber doch heraus. Der globale Wettlauf um die Ziellinie, den wirtschaftlichen Zustand vor SARS-CoV-2 erreicht zu haben, ist voll im Gange. Fast könnte man meinen, egal was es kostet.

Die internationalen Wirtschaftsprogramme haben es wirklich in sich. Die USA machen gerade 4 Billionen US$ locker, um ihrer Wirtschaft auch längerfristig den Stand auf den kurzfristig wackeligen Beinen zu sichern. Massive Programme in Infrastruktur und Grundstoffversorgung ergänzen sich mit globalen Themen der Energiewende und der technologischen Entwicklung im Konsum. China, knapp dahinter, gibt vorerst in die andere Richtung Gas. In Erkenntnis, nicht mehr auf lange Sicht die Konsumgüterfabrik am Globus sein zu können, wird mehr und mehr der Schutzgedanke, die bisher erworbenen Pfründe behalten und absichern zu wollen, sichtbar. Die Immobilienblase Chinas wird mit allen Mitteln (auch trotz Evergrande) geschützt um den Wohlstand gesamt zu erhalten. Technologieunternehmen werden enger an die Brust des Volksrates genommen, um die Lenkungsführerschaft nicht zu verlieren und das allumfassende Wachstumsdiktat, das sich insbesondere am Einkaufsverhalten bei Rohstoffen noch vor einigen Monaten zeigte, hat Sprünge bekommen. Dagegen ist Europa an dritter Stelle mehr mit sich und seiner Inhomogenität beschäftigt. Das was aber den EU-Staaten gemein ist, ist die Tatsache, dass die EZB die Staatshaushalte weiter finanziert. Diese bedienen sich aber auf unterschiedliche Art und Weise dieser Geldschwemme. In erster Linie wird damit vorerst der Status Quo gesichert, die großen Zukunftsprogramme lassen noch auf sich warten.

Was allen diesen globalen Entwicklungen aber eigen ist, ist die Tatsache, dass die Schulden, die man sich gerade aufnimmt, auch wieder irgendjemand bezahlen wird (müssen). Und da geht insbesondere Euroland gerade wundersame Wege:

Es ist offensichtlich, dass die aktuellen Inflationszahlen eine dynamische Mischung aus Unterbrechungen von Transportketten, Energiepreisanstiegen, Chip-Mangel, Konsumfrust und geopolitischen Spielchen bei der generellen Energieversorgung im Umfeld von Klimawandel, Energiewandel und ESG-Druck sind. Dies alles greift stärker in unsere Taschen hinein. Und dies ist natürlich auch den Regierungen bekannt. Das Wohl des/der Einzelnen liegt, insbesondere dann, wenn gewählt wird, zwar im öffentlichen Hauptinteresse, aber manchmal vielleicht doch nicht so ganz. So ist gerade der Energiemarkt gerade Spielplatz vielfältiger staatlicher Interessen und hat die eine oder andere emotionale Bruchstelle gezeigt. So wurde der, aufgrund von Versorgungsängsten und Klimapolitik, massiv gestiegene Gaspreis benutzt, um den Interessen der jeweiligen Finanzminister den Weg zu ebnen. Wie ist das geschehen? Auf den ersten Blick recht einfach, indem man Versorgern eine Rückforderung, die sich auf ein festgesetztes Gas-Preisniveau begründet, verpasst. Quasi, bis hierher und nicht weiter. Dass die Preise, die diese Versorger selbst bezahlen müssen, mittlerweile deutlich höher als der jeweilige eigene Verkaufspreis liegen, ist egal. UK und Spanien sind diesen Weg bereits gegangen. In UK haben deswegen bereits zwei Versorger gedroht ihre Dienste einzustellen. In Spanien hat ein Sturm der Entrüstung zumindest einen Teil dieses Vorhabens gestoppt. Die Tendenz ist aber sichtbar und vorhanden. Ob Gas-, Strom- oder seit Jahrzehnten Ölpreis, der Staat holt es sich zurück. Nicht durch Steuererhöhungen, das wäre zu transparent und offensichtlich für jede Regierung negativ. Aber durch stillschweigende Erhöhung der Lebenskosten und, wenn es nicht direkt geht, so indirekt, durch höhere Belastung der beteiligten Transferunternehmen. So betrachtet, nimmt man wohl auch die öffentlich formulierten Inflationserwartungen anders wahr und vernimmt vielleicht den einen oder anderen schalen Geschmack auf der Zunge dabei.

Es geht eigentlich gar nicht darum zu wissen wer das alles bezahlen wird. Das sind wir Alle. Eh klar. Es geht nur darum, wie wir uns dabei fühlen dürfen.