14.06.2022

Die Trickkiste wird geöffnet



Die Inflation ist nun da, und sie wird etwas länger als ursprünglich gedacht bleiben. Putins Kriegslust, die Widerstandskraft der Ukraine, Chinas Umgang mit Corona und die hinter vorgehaltener Hand pauschal genutzt, vor den Mikrophonen aber lauthals beklagte Inflationsanpassung vieler unbeteiligter Branchen, lassen die Geldentwertung zu unserem ungeliebten Partner der nächsten Jahre werden.

Die Frage drängt sich auf wie man da am besten durchkommt, denn sich darüber hinwegsetzen wird nur unter rüdem Wechsel seiner Lebensgewohnheiten möglich sein, denn wer will schon wirklich das Plumpsklo im Wald, gleich neben dem eigenen Gemüseacker, auf Länger mit seinem aktuellen Lebensstil tauschen. Also müssen wir damit umgehen und leben lernen. Die Politik ist hier an erster Stelle gefordert,rasch und zügig Schritte einzuleiten, die uns genau dies ermöglichen. Da gehört es auch dazu, sich im Klaren zu sein, dass man die letzten Jahre an der Realität vorbei Schulden angehäuft hatte, von denen man jetzt, Dank der Inflation, nur einen Bruchteil zurückzahlen wird müssen. Ein Geschenk quasi, das an uns Steuerzahlern die letzten Jahre komplett vorbei gegangen ist (oder haben wir Steuersenkungen erhalten?). Wäre ein guter Zeitpunkt, sich an diese Reserven zu erinnern, die wir Alle ja mit unserem Steueraufkommen sogar geschützt haben. Aber wir wissen ja, geben ist seliger denn nehmen, aber geben ist auch nicht so einfach. Wem gibt man und wem nicht? Politiker wollen ja Wahlen gewinnen. Ok Inflation ist auch blöd, aber … das Prinzip Macht ist der Politik grundsätzlich anheim. Da kann man machen was man will. Also wenn, dann ein Modell wo man sich um Vergünstigungen und Konsumschecks anstellen muss? Quasi Betteln ums eigene Geld?

Eine Möglichkeit öffnet sich gerade, dies ein wenig Menschenwürdiger, aber genauso effizient zu tun. Den Handel mit CO²-Emissionszetifikaten könnte man neu regeln. Zur Erinnerung, CO²-Zertifikate sind seit 2009 im Handel. Eigentlich nur für „gewidmete“ Teilnehmer aber doch. Das Prinzip: ein Niveau an Gesamtausstoß von CO² wird für einen Staat/Region fixiert. Schlüsselindustrien bekommen Zertifikate zugebucht. Die Gesamtzahl der Zertifikate schrumpft nach einem Schlüssel (-2,2%) jedes Jahr und wer mehr braucht, weil er mehr CO² produziert, muss neue kaufen. Und dafür gibt es einen Markt. In „normalen“ Zeiten eine durchaus sinnvolle Maßnahme. Wer mehr klimaschädliche Gase erzeugt muss auch mehr zahlen, will man das nicht,vermeidet man deren Emission und der Planet grinst wieder.

Nun der, der noch immer grinst, sitzt gerade in Moskau und seine Stimmung ist so gut, weil wir ihm so ziemlich jeden Preis für sein Erdgas zahlen, eben weil wir es noch brauchen. Jedes Unternehmen als Nutzer von Erdgas hat kaum eine Chance diese aktuell massiv erhöhten Kosten zu verinnerlichen, es muss sie einfach an seine Kunden weitergeben. Was herauskommt kennen wird. Fängt mit I… an. Neue Energiequellen brauchen Zeit und deswegen ändert sich auch an den aktuellen Herstellungsprozessen derzeit fast nichts. Sie werden nur unfassbar teuer. Bevor die Lampen ausgehen und die Öfen kalt werden, ist man froh, genug von dieser sich verknappenden Ressource zu bekommen.

Und nun die Idee: aussetzen des CO² - Handels, bzw. der CO²-Zertifikate-Kaufverpflichtung für etliche Industrien, für einen bestimmten Zeitraum. Entweder fix oder einfach so lange, bis der jeweilige Energiepreis nicht unter ein bestimmtes Niveau gefallen ist, oder sich die Verwendung dieses Rohstoffes nicht deutlich CO²-averser darstellen lässt.

Ein Prinzip, das kein Geld kostet, der Politik tiefere Kontrolle abverlangt und den Konsumenten sofort entlastet, denn, und das ist dann die wirkliche Aufgabe der Politik. Braucht nur mehr objektiviert werden ob nicht plötzlich woanders Schlupflöcher für Produzenten aufgehen um sich mit anderen Kosten einen Ertragsvorteil zu schaffen. Und das denke ich, kann man hinkriegen. Dann kann man ein Häkchen auf der Liste „Kampf der Inflation“ setzen. Und nicht den Notenbanken das Unmögliche als Aufgabe aufs Nachtkästchen legen.



14.06.2022

Die Trickkiste wird geöffnet



Die Inflation ist nun da, und sie wird etwas länger als ursprünglich gedacht bleiben. Putins Kriegslust, die Widerstandskraft der Ukraine, Chinas Umgang mit Corona und die hinter vorgehaltener Hand pauschal genutzt, vor den Mikrophonen aber lauthals beklagte Inflationsanpassung vieler unbeteiligter Branchen, lassen die Geldentwertung zu unserem ungeliebten Partner der nächsten Jahre werden.

Die Frage drängt sich auf wie man da am besten durchkommt, denn sich darüber hinwegsetzen wird nur unter rüdem Wechsel seiner Lebensgewohnheiten möglich sein, denn wer will schon wirklich das Plumpsklo im Wald, gleich neben dem eigenen Gemüseacker, auf Länger mit seinem aktuellen Lebensstil tauschen. Also müssen wir damit umgehen und leben lernen. Die Politik ist hier an erster Stelle gefordert,rasch und zügig Schritte einzuleiten, die uns genau dies ermöglichen. Da gehört es auch dazu, sich im Klaren zu sein, dass man die letzten Jahre an der Realität vorbei Schulden angehäuft hatte, von denen man jetzt, Dank der Inflation, nur einen Bruchteil zurückzahlen wird müssen. Ein Geschenk quasi, das an uns Steuerzahlern die letzten Jahre komplett vorbei gegangen ist (oder haben wir Steuersenkungen erhalten?). Wäre ein guter Zeitpunkt, sich an diese Reserven zu erinnern, die wir Alle ja mit unserem Steueraufkommen sogar geschützt haben. Aber wir wissen ja, geben ist seliger denn nehmen, aber geben ist auch nicht so einfach. Wem gibt man und wem nicht? Politiker wollen ja Wahlen gewinnen. Ok Inflation ist auch blöd, aber … das Prinzip Macht ist der Politik grundsätzlich anheim. Da kann man machen was man will. Also wenn, dann ein Modell wo man sich um Vergünstigungen und Konsumschecks anstellen muss? Quasi Betteln ums eigene Geld?

Eine Möglichkeit öffnet sich gerade, dies ein wenig Menschenwürdiger, aber genauso effizient zu tun. Den Handel mit CO²-Emissionszetifikaten könnte man neu regeln. Zur Erinnerung, CO²-Zertifikate sind seit 2009 im Handel. Eigentlich nur für „gewidmete“ Teilnehmer aber doch. Das Prinzip: ein Niveau an Gesamtausstoß von CO² wird für einen Staat/Region fixiert. Schlüsselindustrien bekommen Zertifikate zugebucht. Die Gesamtzahl der Zertifikate schrumpft nach einem Schlüssel (-2,2%) jedes Jahr und wer mehr braucht, weil er mehr CO² produziert, muss neue kaufen. Und dafür gibt es einen Markt. In „normalen“ Zeiten eine durchaus sinnvolle Maßnahme. Wer mehr klimaschädliche Gase erzeugt muss auch mehr zahlen, will man das nicht,vermeidet man deren Emission und der Planet grinst wieder.

Nun der, der noch immer grinst, sitzt gerade in Moskau und seine Stimmung ist so gut, weil wir ihm so ziemlich jeden Preis für sein Erdgas zahlen, eben weil wir es noch brauchen. Jedes Unternehmen als Nutzer von Erdgas hat kaum eine Chance diese aktuell massiv erhöhten Kosten zu verinnerlichen, es muss sie einfach an seine Kunden weitergeben. Was herauskommt kennen wird. Fängt mit I… an. Neue Energiequellen brauchen Zeit und deswegen ändert sich auch an den aktuellen Herstellungsprozessen derzeit fast nichts. Sie werden nur unfassbar teuer. Bevor die Lampen ausgehen und die Öfen kalt werden, ist man froh, genug von dieser sich verknappenden Ressource zu bekommen.

Und nun die Idee: aussetzen des CO² - Handels, bzw. der CO²-Zertifikate-Kaufverpflichtung für etliche Industrien, für einen bestimmten Zeitraum. Entweder fix oder einfach so lange, bis der jeweilige Energiepreis nicht unter ein bestimmtes Niveau gefallen ist, oder sich die Verwendung dieses Rohstoffes nicht deutlich CO²-averser darstellen lässt.

Ein Prinzip, das kein Geld kostet, der Politik tiefere Kontrolle abverlangt und den Konsumenten sofort entlastet, denn, und das ist dann die wirkliche Aufgabe der Politik. Braucht nur mehr objektiviert werden ob nicht plötzlich woanders Schlupflöcher für Produzenten aufgehen um sich mit anderen Kosten einen Ertragsvorteil zu schaffen. Und das denke ich, kann man hinkriegen. Dann kann man ein Häkchen auf der Liste „Kampf der Inflation“ setzen. Und nicht den Notenbanken das Unmögliche als Aufgabe aufs Nachtkästchen legen.